Das Prinzip Tischleuchte
Nachfolgende, verallgemeinerte Beschreibung dient der besseren Versändlichkeit zur Anwendung und Auswahl von Leuchtenteilen und bezieht sich weitestgehend auf unser Sortimentsangebot. Im Zweifelsfall konsultieren Sie bitte Ihren Elektrofachmann!
(Hinweis: diese Seite wird in Folge noch mit Funktionsskizzen und Bildern vervollständigt. - Zum besseren Verständnis finden Sie viele Beispielbilder auch in den Detailbeschreibungen der Sortimentsartikel)
Eine alte Vase, ein Holzscheit, eine Kunststoffform. Kann man das zum Leuchten bringen?
Viele Elemente lassen sich zu attraktiven Tischleuchten umarbeiten und elektrifizieren. Natürlich gilt das ebenfalls für die große Schwester der Tischleuchte, der Stehlampe. Der Aufbau ist ähnlich, nur meist "länger".
Bitte erwarten Sie hier keine vollständigen Bauanleitungen! Um Ihnen eine möglichst individuelle Palette aufzeigen zu können erklären wir Prinzipien und weisen auf erforderliche Komponenten sowie sicherheitsrelevante Vorschriften hin. Dies gilt sowohl für Tischleuchten als auch für Stehlampen.
Zur Sicherheit
Grundlegend sind alle Arbeiten an elektrischen Geräten und Einrichtungen vom Fachmann nach den Vorschriften des VDE durchzuführen!
Alle mechanischen Teile sind stabil miteinander zu verbinden. Metallische, elektrisch leitende Bau- und Gehäuseteile sind mit dem Schutzleiter zu verbinden. Hierzu genügt in der Regel die Montage einer Beilegscheibe mit Erdanschluß.
Das unbeabsichtigte herausreißen der Anschlussleitung aus der Leuchte ist zu verhindern.
Generell ist bei Ihrem Leuchtenprojekt stets die Gesamtheit im Auge zu behalten, da sich Leuchtenteile und elektrische Komponenten im Zusammenbau beeinflussen oder gar ausschließen.
Der lampenseitige Aufbau
Die Lampenfassung richtet sich nach dem zu verwendenden Leuchtmittel. Im häufigsten Fall handet es sich hierbei meist um eine E27 Fassung.
Aus welchem Material die Fassung besteht ist widerum Projektabhängig. Iso-Fassungen gelten als schutzisoliert und bedingen keinen Schutzleiteranschluss. Soll die Leuchte jedoch Metallteile besitzen, so ist hierfür eine Metallfassung empfehlenswert, da diese i.d.R. einen integrierten Schutzleiteranschluss besitzt.
Meistens wird ein Lampenschirm an einer Tischlampe angebracht. Dieser muss fest an der Leuchte oder Lampenfassung sitzen. Häufig dient hierzu die "Gewindemantelfassung" in Kombination mit Überfurfmuttern und/oder Tropfteller als Widerlager für den Schirm. Standardmäßig sind Lampenschirme mit einem 40mm Ring ausgestattet, welcher über die Gewindemantelfassung passt. Ebenso gebräuchlich sind Lampenschirme mit "kleinem" 10mm Loch. Diese werden bereits beim Leuchtenbau zwischen Leuchtenfuß und Lampenfassung eingebaut.
Mehrlampige "Ampelfassungen" bedingen bauseitigen Befestigungen und haben gesonderte Schirmhalter.
Der häufigste Fassungsaubau an einer Tisch- bzw. Stehlampe ist "stehend". Das bedeutet, dass die Fassung, meist aufrecht, in Linie auf dem Leuchtenfuß montiert wird. In einigen Fällen wird die Fassung "hängend" und galgenartig am Stehlampenfuß angehängt.
Insbesondere Stehleuchten werden durchaus "mehrlampig" ausgeführt. Elektrische Verbindungen der Lampenfassungen werden oft in zusätzlichen Anschlußkästen oder Leuchtenhohlräumen, auch im Lampenfuß ausgeführt. Seltener wird eine elektrische Verbindung von Fassung zu Fassung angewendet.
Viele, detaillierte Optionen zur Montage von Fassungen finden Sie in den technischen Erläuterungen zu Lampenfassungen
Kabelzugentlastung
In jedem Fall sind die elektrischen Anschlüsse vor dem Herausreißen aus der Lampenfassung zu sichern.
Hier kann beispielsweise eine innere Zugentlastung hilfreich sein. (Zur Montage ist wenig Platz im Anschlussraum). Es genügt jedoch oftmals eine entsprechende, mechanische Einrichtung am Leuchtenfuß, wie Einschraub-Zugentlaster oder auch Zweilochscheibe, welche das herausziehen der Leitungen verhindert.
Mechanischer Aufbau
Die Verbindung aller Leuchtenteile geschieht standardgemäß durch Leuchtenteile mit Feingewinde M10x1. Das Gewinde ist an Fassungen, Buchsen und anderen Leuchtenteilen berücksichtigt. Ältere Leuchten können auch Leuchtenteile mit M13x1 Feingewinde aufweisen. Hierzu finden Sie verschiedenste Reduzierungen in unserem Sortiment. Moderenere Halogenlampen können auch mit M8x1 Leuchtenteilen ausgestattet sein. Bei der Auswahl ist das M10x1 Feingewinde zu bevorzugen, da es hierzu die meisten Leuchtenteile gibt. Die Gewindefolge von Innen- auf Außengewinde in der Montage ist zu beachten.
Detaillierte Informationen sind auf unserer Anleitungsseite zu Leuchtenteilen zu finden.
Elektrischer Anschluss
Innerhalb einer Leuchte sind elektrische Leitungen durch Tüllen oder Isolierstücke vor scharfkantigen Leuchtenteilen zu schützen. Insbesondere, wenn die Gewinderöhrchen und Teile der Durchführung der Elektroanschlüsse dienen. Scharfe Knicke der Leitungen sind zu vermeiden.
Nicht nur aus Kostengründen, besonders aber wegen enger Durchführungen der Leuchtenteile oder beweglicher Gelenke ist eine separate, "innere Verdrahtung" zu bevorzugen. Hierfür ist unsrere Teflonleitung 2x0,75mm² empfehlenswert. Diese besitzt eine gewisse Steifheit zum Fädeln und ist dennoch sehr dünn. Der Leitungsmantel aus Teflon hat zudem gute Gleiteigenschaften.
Ein weiterer Vorleil ist, das stark beanspruchte Anschlußleitungen, wie es besonders bei Stehleuchten vorkommt, einfacher ausgetauscht werden können ohne in die eigentliche Leuchtenverkabelung einzugreifen.
Zudem ist so eine relativ einfache Adaption des Schtuzleiters an die Leuchte möglich. Es genügt oft die Verwendung einer Erdungsklemme, welche an der Rohrkonstuktion der Leuchte anbaubar ist.
Die Adaption zur eigentlichen Leuchtenanschlussleitung erfolgt im Leuchtenfuß mittels Klemmstein, durch Löten, oder mittels Pressverbindern. Auch Wago-Klemmen sind gute und dauerhafte Möglichkeiten der Leitungsverbindung.
Natürlich kann der elektrische Anschluss zu Lampenfassung im einfachtem Fall auch mit einer durchgehenden Leitung erfolgen.
Netzseitig muss für Tisch- und Stehleuchten eine Anschlussleitung verwendet werden. Der Leiterquerschnitt von Anschlussleitungen wird von der angeschlossenen Leistung des Leuchtmittels bestimmt. Er beträgt standardmäßig und resultierend aus der Verwendung der "alten Glühlampe" 0,75mm². Für LED-Leuchtmittel kann durchaus ein Leiterquerschnitt von 0,5mm² gewählt werden.
Die Aderzahl der Anschlussleitung ist mindestens "2" . Ist ein Schutzleiter erforderlich, sind es mindestens 3 Adern.
So ergibt sich oftmals die gebräuchliche Anschlussleitung "3x 0,75mm²"
Stecker
Je nach der Ausführung der Leitung (2adrig oder 3adrig mit Schutzleiter) muss der entsprechende Stecker angeschlossen werden.
der Anschluss eines Schukosteckers an 2adrige Leitungen (ohne Schutzleiter) ist nicht zulässig.
Wird eine 3adrige Leitung an einer schutzlisolierten Leuchte (ohne Metallgehäuse) verwendet, so ist der Schutzleiter dennoch so weit als Möglich zu führen, auch wenn er letztendlich an der Lampenfassung nicht angeschlossen wird. Dort wird der Schutzleiter zurückgeschnitten und isoliert, um einen versehentlichen Kontakt zu den stromführenden Leitungen zu verhindern.
Zur elektrischen Funktion ist es egal an welchen Steckerkontakt die "Phase" (braune oder schwarze Ader) und der "Nulleiter" (blaue Ader) angeschlossen wird.
Bei erforderlichem Schutzleiter MUSS die grün-gelbe Ader zwingend an den Kontakt mit dem Erdungssymbol am Schukostecker angeschlossen werden.
Die meisten Stecker haben Schraubkontakte zum elektrischen Anschluß der Leitungen. Hierbei sind die abisolierten, kupfernen Litzeenden mit Aderendhülsen zu versehen. Ausgehende Leitungen werden durch eine Bügel- bzw. Brückenzugentlastung an der Abmantelungskante der Leitung vor dem Herausreißen aus dem Stecker gesichert.
Bei der Verwendung von Textilkabel wird das Textilgeflecht zusätzlich mit Elektro-Isolierband vor dem Aufspleißen gehindert.
Schalter
Will man eine Tischlampe "ausmachen" so könnte man natürlich den Stecker aus der Steckdose ziehen. Bequemer ist ein Schalter.
Dieser kann z.B. als Schnur-Zwischenschalter in die Anschlussleitung eingesetzt werden. Für Stehleuchten gibt es auch Fuß-Tretschalter, damit man sich zur Bedienung nicht bücken muss. An Nachttischlampen findet man häufig einen Einbauschalter, der sich im Leuchtenfuß oder am Lampenkopf befindet. Einige Leuchten werden über Zugschalter oder Zugfassung bedient.
Für besseren Komfort gibt es in vielen Fällen für jede Anwendungsform auch Lampendimmer. Ganz gleich, ob Schalter oder Dimmer, der elektrische Anschluss erfolgt analog.
Die Funktion geschieht in der Regel durch eine einpolige Abschaltung. Hierbei wird die schwarze Ader (Phase) geschnitten und jeweils am Eingang und Ausgang des Schaltwerkes angeschraubt. Die blaue Ader (Nulleiter), und sofern vorhanden, die grün-gelbe Ader (Schutzleiter), werden über Durchgangsklemmen verbunden oder, sofern möglich, ungeschnitten geführt.
Für größere Sicherheit können auch Schalter 2polig/allpolig ausgeführt sein. Hierbei wird neben der Phase auch der Nulleiter über einen separaten Schaltkontakt geführt. Das Ziel ist hierbei eine vollständig elektrische Trennung der Leuchte vom Netz, da nur in den seltensten Fällen die Lage der Phase bei Stecker und Steckdose bekannt ist. Unabhängig davon ist der Schutzleiter stets durchgängig zu führen. Das Schalten eines Schutzleiters ist nicht zulässig, sogar gefährlich.
Die Behandlung der elektrischen Anschlüsse am Schalter entspricht der oben angeführten Beschreibung zum Stecker.
Wir hoffen nun, ohne Ihnen die Freude am Lampenbau durch trockene Theorie genommen zu haben, auf schöne und beeindruckende Leuchtenprojekte.
Ihr Team - Elektromechanik Pinder